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Abschied,7.09.2023

  • Autorenbild: ulibrosch
    ulibrosch
  • 8. Sept. 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Heute ist mein letzter Abend auf dieser so wunderschönen Insel, die ich in mein Herz geschlossen habe. Ich sitze wieder auf meiner tollen Terrasse mit Meerblick und Palme, lausche der Brandung und sehe das tosende Meer. Was ein schönes Gefühl.

Gestern hatte ich meinen letzten Tauchtag und zu meiner Überraschung sind wir mit einem kleinen Minibus und dem ganzen Equipment in den Norden gefahren, um die dortigen Höhlen zu tauchen ! Es ging die Küste entlang und dann stoppten wir irgendwann am Meer hinter einer Art Containerhafen und kleinem Industriegebiet. Das sah erst mal nicht wirklich vielversprechend aus. Nun denn, abwarten. Wir mußten dann über viel Muschelgeröll und Lavagestein bis zum Ufer kraxeln. Das Meer war wirklich wild, stahlblau und mit einer Dünung von knapp 4 Metern. Mir schwante schon der Spaß beim rauskommen. Ins Wasser kommt man ja wie schon gesagt immer irgendwie. Zuerst gehts ganz an den Rand und dann im passenden Moment reinhüpfen, besser richtig springen. Es wurde eine lange Leine um einen Felsen gebunden mit einer Schwimmboje dran und an dieser musste sich dann jeder Taucher zunächst erst mal von der Felsenkante gen Meer wegbewegen. Die Jungs von der Tauchbasis haben richtig gut geholfen und immer runter gezählt, wann jeder springen musste. Das war nix für Weicheier ! Wir waren 5 Taucher und unser Guide Dudu. Als wir alle drin waren sind wir dann auch sofort abgetaucht. Unten auf 18 Metern war es dann deutlich ruhiger. Der Eingang zur ersten Höhle war eher ein schmälerer Schlitz im Felsen, hätte man auch gut übersehen können. Die Höhle selber war C -förmig und hatte einen anderen Ausgang und wir sind sie einmal durchgetaucht. Das war schon aufregend, da gefühlt in der Mitte des C Bogens wieder so eine Art Schaukelströmung auftrat und der sandige Höhlenboden wellenartig aufgeworfen war und am Scheitel eine Art Kuhle mit ganz schönen Verwirbelungen lag. Immer hintereinander sind wir da durch, wohlweislich darauf achtend nicht mit den Flossen hoch und runter zu schlagen, denn dann sieht man schnell gar nichts mehr- auch nicht mit Lampe ! Man macht daher eher flache brustschwimmartige Flossenschläge parallel zum Boden mit angewinkelten Beinen, so dass die Fersen der höchste Punkt sind.

Der zweite Tauchgang war dann wenige Kilometer weiter nördlich mit dem selben Einstiegs- bzw. Sprungprozedere. Die dortige Höhle bestand aus drei „C s“, wobei zwischen jedem C ein Ausgang zum offenen Meer war. Das war wirklich toll. In der Höhle gab es feuerrote Atlantikhummer und ganz viele kleine Schrimps mit zwei schwarzen Punkten auf dem Rücken und Leuchteaugen. Eine riesige tote Schildkröte lag da auch, bzw. deren Knochen. Zuerst hat man nur im Lichtkegel der Tauchlampe nur den Schädel gesehen und das war schon wirklich gruselig, denn aus der Ferne hätte der zu jeder Spezies gehören können.

Beim Auftauchen hab ich dann schon gesehen, dass der Ausstieg aus dem Meer nicht einfach sein wird, denn das Wasser hob und senkte sich gewaltig an der Felskante. Vor dem Tauchgang hatten wir genau mit unserem Guide besprochen, wie wir aus dem Wasser kommen. Es gab wieder ein Seil, was an der Oberfläche trieb. Wir mussten alle auf ca 5 Metern Tiefe warten. Unser Guide Dudu ist als erster raus. Die Jungs hatten eine richtig schwere Eisenleiter in den Felsen gehängt. Draußen wartete Joao an der Kante. Immer, wenn sich das Wasser hob musste einer dann ganz schnell hoch und möglichst nah am Seil und Leiter auftauchen. Dudu hing an der Leiter und half die Flossen und das Equipment ausziehen, was dann von Joao entgegengenommen und auf dem Fels weiter oben verbracht wurde. Der Wasserstand hob und senkte sich dabei jeweils um mehrere Meter und beim nächsten hoch hieß es, die Leiter mit Schwung und möglichst schnell hochklettern, denn der Sog des Wassers beim wieder Absinken war enorm. Man sieht das auf den Fotos gar nicht so richtig, wie wild das in Echt war. Wir haben es alle dank der super Guides von der Tauchbasis ohne größere Blessuren (blaue Flecken hatte ich schon heute 🤭) wieder raus geschafft. Für mich war das ein tolles Abendteuer und wir alle zusammen hatten gut Spaß !

Auf dem Rückweg fing es wieder ganz schön an zu stürmen und der Wetterbericht sagte nix Gutes. Für mich war das insofern von Bedeutung, als dass ich mein gesamtes Equipment  bis Freitag trocken bekommen muss. Dies ist bei einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 80% nicht ganz so einfach. Da es ziemlich windig am Abend war, hab ich erst mal alles auf meiner Terrasse verteilt aufgehängt und bin wie immer ins Städtchen, um zu abendbroten. Wieder zurück hab ich dann noch schön gelesen und bin total ko eingeschlafen. Mitten in der Nacht werde ich von einem Getöse wach, hüpfe aus dem Bett und lande in einer Pfütze. Ohhhh, neeee ! Muss das sein? Es donnert und regnet in Strömen und läuft wie letztes mal zu meiner Terrassentür rein. Ich bin splitterfasernackt auf die Terrasse und hab mein Tauchzeugs eingesammelt, was wieder so nas war wie vorher. Dafür war es jetzt richtig schön mit Regenwasser gespült. Überall im Zimmer und Bad hab ich dann die Sachen aufgehängt und verteilt, was gut überlegt sein musste, denn unter der Tür der Terrasse, von der Wand vor dem Bett und an einer der Dachschrägen regnete es ja bekanntlich rein. Der Boden des Zimmers ist gefliest, dass stellt also kein Problem dar. Nachdem alles verteilt war, hab ich mich abgetrocknet und die Klimaanlage auf 27° gestellt, bin in mein Bettchen gekrochen und hab die Natur sich austoben lassen. Heuet früh hat es immer noch etwas

geregnet. Ab 10 Uhr war dann jedoch blauer Himmel und Sonne, so dass alles wieder auf die Terrasse wanderte.

Jetzt ist Sonnenuntergang und es ist alles trocken ! Es ist ja nicht so, dass ich mir zu fein bin, nasses Zeugs in den Koffer zu stecken. Da ich aber gewichtstechnisch mit meinem Gepäck wegen des Tauchequipments eh schon immer am Limit bin, kann ein nasser Neoprenanzug dann ganz schön teuer werden (mal ganz abgesehen vom Geruch…).

Heute hieß es dann chillen für mich und den Rest packen. Ich war nochmal schön im Meer schwimmen, hab den Wellen gelauscht und gelesen. Nach dem Abendbrot hab ich noch meine nette Nachbarsfamilie hier vom Hotel getroffen. Wir hatten noch einen Drink zusammen und sind dann eine Straßenecke weiter in eine Bar mit Lifemusik umgezogen. Was ein herrlicher Abschiedsabend von dieser tollen Insel. Hört und seht selber.

Morgen Mittag gehts dann los nach Lissabon und auch von dort werde ich berichten !


 
 
 

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