Hue, 12.-14. Februar 2014
- Uli Brosch
- 17. Dez. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Mittlerweile bin ich gen Süden gereist, besser gesagt wieder geflogen/geflohen. Natürlich waren keine Zugtickets zu bekommen. Na, na ist natürlich Broschi - like leicht übertrieben. Im Sozialismus gibt es für jeden Bürger und auch Gäste Zugtickets. Da ich aber mit dem schicken kolonialistisch- kapitalistischen Nachtzug im plüschigen Vier- Bett- Abteil fahren wollte.....na gut, alles ausverkauft, solly maaaadam, no have ! Dann eben nicht, hab ich getreu meinem Motto Bambushütte und 5-Sterne Hotel die andere Luxusvariante gewählt und bin für 2 Tage segeln in die Halong Bay gefahren. Und das mit einer richtig luxuriösen alten Indochina - Junke und einer so schööööönen Kabine - Titanic Feeling. Ich hatte ja ein bisschen Angst, daß ich nun 2 Tage mit dem Mumienexpress ( es mögen mir bitte alle älteren Semester gnädig verzeihen !!) durch die Gegend schippern muß, aber weit gefehlt ! Da ich ja dem Wetterchaos grad nicht so recht entkommen will, haben wir uns in illuster Runde quasi zwangsweise unter dem verwaisten Sonnendeck zusammenfinden und warm trinken müssen. Als Alleinreisende sieht dann die Happy Hour "By one, get two " immer ein bisschen sehr versoffen aus, zumal es dem Barkeeper - zumindest meinerseits- nicht begreiflich zu machen war, daß der zweite Drink bitte zeitversetzt kommen darf.
Trotz, oder dann gerade wegen des Nebels und des verhangenen Wetters war es wunderschön, grad am Morgen, niemand an Deck.... hab nur noch auf Leo und den Eisberg gewartet....
Seit gestern bin ich nun in Hue, der Kaiserstadt des letzten vietnamesischen Kaisers in einem total irren Guesthouse von einem Künstler untergekommen. Hier ist alles ein bisschen anders, überall stehen, liegen, hängen und fliegen Installationen herum... ist das Kunst, oder kann das weg, oder ist das doch nur das Spielzeug des Sohnes ? Ich weiß es nicht, egal !
Heut war ich dann den Palast und die verbotene purpurne Stadt am Parfümfluß besichtigen ( der einzige Grund warum ich noch nördlich des Wolkenpasses- das ist die hiesige Wettergrenze- weile). Ich war kaum aus dem Haus, da fühlt ich mich wie Forest Gump: plötzlich waren da überall amerikanische Kampfhubschrauber und Bomber und es begann zu regnen und hörte nicht mehr auf. Es gab große Tropfen und kleine, feinen Regen, der überall reinkriecht und dann natürlich auch Regen von unten in meine super Salomon Wasserschuhe mit meinen nagelneuen, hier gekauften Strümpfen, die auch noch 5 Nummern zu klein sind....Egal, durchhalten. Also hab ich tapfer alles besichtigt, gänzlich in schwarz wie ein Ninja eingemummelt. Das Gute an dem ganzen Regen war, daß sämtliche doofen Reisegruppen ihre Kaiserstadttour erheblich gekürzt hatten und ich letztlich nahezu allein da im strömenden Regen herumgewandert bin und das hatte was.
Morgen fahre ich weiter südlich des Wolkenpasses nach Hoi Anh und hoffe, dass ich bald die Sonne wieder sehe ! Ich werde berichten.
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