Muscat, 18.und 19.Februar2023
- ulibrosch
- 20. Feb. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Nachdem das FBI Mobil satt auf der Straße liegend für einen sicheren Transfer zum Hotel gesorgt hatte, hieß es um 4:30 Uhr ganz schnell zu schlafen. Die Fahrt vom Flughafen war sehr komfortabel, die Autobahn ist voll beleuchtet. Energiekrise haben die hier offenbar nicht. Seitens meiner Vergangenheit als Facharbeiter für Straßenbau kann ich auch nur applaudieren. Für die fetten FBI Autos gibt es natürlich auch entsprechende Fahrbahnen aus feinstem omanischen Bitumen ohne Delle oder Schlagloch. Frau schwebt in ihrem schwarzen Super-Van auf soften cremefarbenen Ledersitzen mit Popogebläse (ist ja so warm hier, also gibt es Popolüftung anstelle Sitzheizung- oder ist das wegen der vielen Bohnengerichte?) bis vor die Hoteltreppe. Herrlich - aber natürlich ganz schlecht für mein Ayuveda Konto.Nachdem ich vor Aufregung kaum geschlafen hatte, hieß es dann Geldwechseln und omanische Simkarte für mobiles Internet besorgen.
Dies sollte in dem riesigen Einkaufszentrum um die Ecke möglich sein. Um mein Ayuveda Konto wieder ins Plus zu bringen, war es von Nöten zu Fuß dorthin zu gehen, was mir mitleidige Blicke der Ureinwohner einbrachte. Nun denn, alles für die Umwelt. Alles ging flott von statten, super Service und ein freundlicher Mitarbeiter von Omantel in traditioneller Männerbekleidung richtete mein Telefon ein.
Ich bin schwer beeindruckt von den Menschen hier. Nach nur einem Tag kann ich sagen, man fühlt sich wohl hier. Jeder ist ausgesprochen freundlich und heißt einen im Oman willkommen, ohne aufdringlich zu sein. Die Leute sind sehr respektvoll. Was für mich ganz ungewöhnlich ist, ist wie hier arabisch gesprochen wird. Nicht etwa, dass ich der Sprache mächtig bin, um dies beurteilen zu können- es geht mir im die Intonation. Ich kenne arabisch eigentlich immer nur „gebellt“, meint laut, rau und mit diesem unterschwellig aggressivem Tonfall. Hier aber wird untereinander eher leise gesprochen. Es ist wie ein angenehmer Singsang, der einen irgendwie einzulullen scheint. Sogar der Iman hört sich viel melodischer an, wenn er vom Minarett singt.
Nach einem wirklich nötigen Mittagsschlaf ging es dann im Batmobil (das gefällt mir irgendwie besser, als FBI-Auto) in den Stadtteil Muttrah, wo der große Souk/ Basar ist. Dieser liegt in einer Bucht, die von zwei Festungen eingefasst ist. Es gibt eine lange Strandpromenade zum flanieren mit einigen schönen Ausblicken. Der Souk ist bunt, voller Menschen, wirbelig und überall riecht man wohldosiert Weihrauch. Irgendwann, nachdem ich gefühlt schon drei mal im Kreis gelaufen bin, öffnete sich ein kleiner Platz, wo nur Einheimische saßen. Es gab kleine Essensbuden mit jeder Menge Teigtaschen aller erdenklicher Formen und Füllungen. Nachdem mir mein Hintermann in der Schlage Tipps für die Leckersten dieser kleinen Appetithäppchen gegeben hatte, saß ich wie alle anderen auf einer Bank und mampfte die mit köstlichen Gewürzen und Gemüse gefüllten Täschchen. All das wieder ohne Streß, umringt von ebenfalls Teigtaschen mampfenden Omanis, die mich freundlich anlächeln.
Nach dieser kleinen Stärkung ging es dann erneut in den Souk, aber diesmal eher abseits der Touri-Pfade. Hier war es dann wie immer in solchen Ländern. Es gibt Gassen, da gibt es nur Handtücher, dann Schüsseln oder Teppiche. Mein Favorit war aber der Kochtopfladen mit Töpfen so groß, dass man bequem ein Kleinkind darin garen kann. Ich habe dann noch die omanische Variante des Schnellkochtopfes entdeckt, sehr dekorativ. Abendessen gab es dann in einem klitzekleinen Straßenrestaurant an der Corniche auf kunterbunten Minihockern am Klapptisch sitzend. Super lecker frische Obst/Minz Cocktails und ein ganz leckeres Falafel, mhhhh so gut.
Morgen geht es dann Richtung Süden. Ich werde berichten.
Und wann bekommt man mal dieses sagenumwobene FBI-Bat-Mobil zu sehen?? Frage für'nen Freund!! 😎