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Philippinen, Pandan Island 03.-09.März 2014

  • Autorenbild: Uli Brosch
    Uli Brosch
  • 22. Dez. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Ich glaub, ich bin im Paradies angekommen....

Nachdem ich mein geliebtes Koh Chang verlassen habe, bin ich über Manila auf die Philis geflogen. Flugs in Manila noch ein par Stunden geschlafen und um 4 Uhr früh wieder ab zum Flughafen, um nach San Jose auf Mindoro Island zu fliegen.

Dort angekommen bin ich dann mit einem sog. Tricycle, also einem Dreirad zum Busbahnhof gefahren. Ja, richtig, das Broschi ist Dreirad gefahren, also nicht selbst, sondern gefahren worden. Das ist so eine Art Motorrad mit Seitenwagen, nur das der Seitenwagen ein kleines Häuschen ist, was aussieht wie ein Vogelhaus. Die Philippinos fahren auf oder in so einem Gefährt zu fünft ( 3 im Voglehäuschen und 2 hinter dem Fahrer als Sozius). Ich als durchschnittliche Mitteleuropäerin mit 1,7 m, Schuhgröße 39 und Gewicht.....( na, das verschweigen wir mal lieber) habe mit meinem Gepäck das ganze Gefährt ausgefüllt und dachte schon, das Ding kommt gar nicht in Fahrt. Weit gefehlt, nach erbärmlichem Motorgeheul sind wir dann am Busbahnhof angekommen. Dort wurde ich gleich liebevoll in den nächsten Bus geschoben, nachdem ich mein Fahrtziel ungefähr 20 x wiederholt habe( hatte ja in Nordthailand schon mal im falschen Bus gesessen ). Ich war die letzte Person damit der Bus voll war, Tür zu und los ging's. Ich bekomme als einzige Weiße einen Sitzplatz neben einer jungen Mutti mit Kind ( ungefähr 3 Monate alt und so süüüüßß). Die Straße ist gar keine Straße, sondern die ADAC Teststrecke für Stoßdämpfer und meine Knie sind nach 10 Minuten schon blau, da sie immer an die Vorderlehne knallen, da ja hier  die Sitzplatz -Abstand- DIN- Norm für Asiaten gilt. Nach weiteren 10 Minuten bricht meine Sitzplatznachbarin auf meine Schuhe und hat ihre schöne philippinische Hautfarbe in ein dezentes Kalkweiß verwandelt. Sie drückt mir das Kind in den Arm, oder besser gesagt, in den übriggebliebenen Arm, denn einer dieser paarigen Körperteile hält bereits meinen Tagesrucksack. Das Kind schreit und will offensichtlich nicht zu einer Frau, die noch weißer als seine Mutter ist und noch dazu gelbe Haare hat. Meine Mutti- Nachbarin bricht weiter. Ich bin damit beschäftigt meine eh schon vollgebrochenen Schuhe in Deckung zu bringen, meine Knie von der Vorderlehne fernzuhalten, den kleinen Rucksack bloß nicht auf den Boden gleiten zu lassen und....... natürlich mit dem rechten Arm ein schreiendes schwarzäugiges zappelndes Kind bloß nicht fallen zu lassen ! Die Fahrt soll 3 Stunden dauern.

Die Brech- Mutti bekommt von irgendjemandem eine Tüte gereicht. Ok, nicht schlecht denke ich, aber meine Schuhe sind eh schon voll. Die visuelle Weiterleitung der Tüte nach zentral scheint im Brechzentrum der Brechenden nicht etwa einen Stop auszulösen, im Gegenteil. Nun kann es ausgiebigst losgehen und das tut es dann auch. Es ist mir ein Rätsel, wie sich aus einer ca. 150 cm kleinen Frau so viel entleeren kann. Vielleicht sollte sie die Tüte wieder weggeben, damit es aufhört. Aber nun will die Tüte sicher niemand mehr. Meine Nachbarin bricht also ununterbrochen weiter und das Kind schreit ohne Unterlass. Ich versuche es mit liebevoll freundlicher Ansprache in international bekanntem Baba und Bubu, was nicht zum gewünschten Erfolg führt. Das Kind trägt nur Windeln und eine Art T-Shirt und ist in ein Tuch gewickelt. Windelcheck ist also mein nächster Gedanke, was sich mit nur einem Arm schwierig gestaltet. Das ist es nicht, die Windel ist trocken. Lieber Gott, laß es nicht Hunger haben, denn Stillen kann ich weiß Gott nicht. Ich versuche es nun mit Grimassen ziehen und .... siehe da, das funktioniert. Ich gebe alles und das Kind hört auf zu weinen. Bitte schlaf doch einfach ein! Nein, das möchte es nicht. Es möchte von einer gelbhaarigen weißen schuhvollgebrochenen Riesin mit Grimassen bespielt werden. Na gut, dann mal los.Alles ist besser als dieses Schreien. Nach 2 Stunden hab ich Muskelkater und hoffe, dass mein Gesicht nach Ende der Fahrt wieder in seine normale Ausgangsposition zurückkehrt.Der ganze Bus amüsiert sich mittlerweile. Andere Kleinkinder werden nach hinten gereicht, damit sie auch was von meinen Grimassen haben. Vielleicht sollte ich zu diesem  Zeitpunkt einen Hut umgehen lassen.....

Wir kommen an, der Bus stopt, Mutti hört auf zu brechen. Ich überreiche ihr ihr Kind, sie bedankt sich höflich. Kaum hat sie das Kind auf dem Arm, fängt es an zu brechen. Ich entferne mich schleunigst und suche im Gepäckhaufen meinen Rucksack. Was hat das bitte mit dem Paradies zu tun?

Vom Busbahnhof fahre ich wieder mit so einem Vogelhäuschenmobil zu einem Bootsanleger, dessen Name ich mir sorgsam aufgeschrieben habe. Es kommt ein schmales Holzboot mit Auslegern und setzt mich über nach PANDAN Island und das ist das Paradies. Eine ganz kleine Insel, ein Tauchzentrum, ein par Bungalows. Ich schlafe die erste Nacht in einer Art Baumhaus mit einer steilen Treppe nach oben. Es gibt keine Tür und keine Fenster, alles ist offen. Ich habe ein Bett, einen Hocker und eine kleine Lampe und ich schaue auf das Meer, was 20 m vor meinem Häuschen anfängt. Ich bin 2 Stunden auf der Insel und gehe tauchen. Erster Tauchgang, fantastische Sicht und beim Abtauchen stoße ich fast mit einer Schildkröte zusammen. In 66 Minuten tauchen sehe ich 5 Schildkröten ( eine davon so riesig, daß ich sie fast mit einem Stein verwechselt hätte, wenn da nicht noch ein Kopf und Füße gewesen wären), 3 riesige Baracudas und ganz viele tolle Nacktschnecken...... meine Kamera war oben, ich wollte ja nur mal schnell am Nachmittag das Hausriff tauchen, so zum eingewöhnen hier.....fantastisch!


Ich weiß noch nicht, wie das hier ist mit Bildern in den Blog laden. Es gibt nur eine Stelle mit Internet und Steckdosen auf der Insel.... auch in meiner Hütte gibts so was nicht !! Also Geduld und abwarten, ich werde berichten.

 
 
 

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"Wenn einer eine Reise tut ..." ich berichte hier von meinen Reisen rund um die Welt. Fühl Dich herzlich eingeladen und erlebe mit mir, was ich da draußen in der Welt erlebe.

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