Tulum II, 13.-21. April 2014
- Uli Brosch
- 31. Dez. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Nun bin ich also wieder in Tulum, an meiner schönen azurblauen Küste gelandet. Ich bin nun auch stolzer Autobesitzer. Da es hier in der Umgebung so sehr viel zu entdecken gibt und ich unabhängig von irgendwelchen geführten Touri- Touren sein wollte, hab ich mir ein Auto geliehen. Irgendwie haben die da sicher einen Fehler gemacht. Gebucht hatte ich so ein Mini- Economy- ein Personen -Schuhschachtel - Fahruntersatz und bekommen hab ich einen braunen, hochgebockten dunkel verglasten großen SUV. Nach dem ich dreimal auf Spanisch gefragt habe " para me?" , also "für mich ?" und das immer abgenickt wurde, hab ich nicht weiter diskutiert ( wie auch, mein Spanisch ist nur rudimentär angelegt) und bin mit der irren Karre davongebraust, bevor es sich noch einer anders überlegt. Damit passe ich ganz gut in's hiesige Straßenbild. Da gibt es die ungeheuer großen und immer etwas altertümlichen anmutenden Trucks. Das sind die Könige der Landstraßen mit überdimensionierten Fahrerhäusern, irren Kühlerfiguren und Felgen, die mit chromglänzenden Stacheln in ca 15 cm Länge ausgestattet sind. Das würde in Europa als Waffe durchgehen. TÜV gibt es hier auch nicht. Wichtig ist nur, daß nix vom Auto abfällt. Es fahren also Unmengen von monströsen alten Pick ups hier herum, an denen die beweglichen Teile mehr oder weniger verrostet sind und mit Draht, Kabelbinder, Ketten oder irgendeiner anderen Strippe am herunterfallen gehindert werden.Natürlich sind die Scheiben dieser Wagen rundum schwarz abgeklebt. Dazu passend sieht auch die Polizei aus, die hier allgegenwärtig ist. Überall vor und nach den Ortschaften gibt es Polizeisperre mit Kontrollen. Mal ist es die örtliche Polizei, mal die Bundes- oder Staatspolizei und manchmal die Armee. Immer sehen die ganz böse aus, mit verspiegelten Sonnenbrillen und so riesigen Gewehren, daß diese mit monströsen Haltegurten an ihrem Schützen befestigt sind. Ich weiß dann immer nicht, wer hier wen hält, denn der gewöhnliche Mexikaner ist eher klein und kompakt-quadratisch. Ich fahre da ganz langsam durch und lächle und zu mir Gringa sind die immer ganz nett.
Mittlerweile hab ich mir alle hiesigen Maya Ausgrabungsstätten angesehen und das
gibt unbedingt dicke Ayurveda Punkte. Mein Konto ist sicher wegen meines exorbitanten Fleischgenusses der letzten Tage total im Minus. Das Essen ist so lecker hier. Ich könnte mich den ganzen Tag nur von Steak und Guacamole ernähren, was irgendwie nicht der Ernährungspyramide entspricht.
Heute ist Karfreitag, alle sind unterwegs und am Beach. Alle, meint auch die Einheimischen, die hier picknicken und super drauf sind. Von meinen heutigen Palapa( Palmwedel-Sonnenschirm)-Strandnachbarn hab ich nun schon 3x was zu Essen bekommen, obwohl ich ja nun nicht grad wie ein Hungerhaken aussehe. Ich muß gleich brechen, aber auch extrem freundliches ablehnen mit in Zeichensprache vorgebrachtem Signal, daß man gleich platzt, gilt hier nicht ! Die Taco- Spitzen gucken schon aus den Ohren heraus. Für meine Schirmnachbarn, die zu 15 nt unter ihrem Schirm hocken, ist es undenkbar, daß man am Karfreitag ( Ostern ist hier ein Riesenfeiertag) allein ist und ich bin quasi schon adoptiert. Ich bin ja so ein totaler Feiertagsfreak, dieses Jahr macht mir das aber komischerweise gar nichts aus, allein zu sein. Bin ich ja auch nicht, sitze am azurblauen Strand und darf TexMex Omas Köstlichkeiten verzehren. Es gibt, glaub ich, Schlimmeres zu Karfreitag ! Apropos Essen. Im Supermarkt gibt es hier für alle Süßmäuler schon fertig geschmierte Nutellaschnitten!
Ach so, heute hat es wohl in Mexiko Stadt ein schweres Erdbeben gegeben. Hier war davon nichts zu spüren. Also mir geht es gut !
Der kleine Webervogel da auf dem Foto, den ich im Flug ( STOLZ!!) abgelichtet habe, für meine Schwester Susi für die AG Biologie.
Die nächsten Tage ist hier Ramba Zamba, da in Mexiko Osterferien sind und alle lauthals feiern. Ich werde selbstverständlich weiter berichten.
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