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Von Südost-nach Vorderasien, 15.Juni 2024

  • Autorenbild: ulibrosch
    ulibrosch
  • 15. Juni 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Juni 2024

Woran erkennt man dass man alt ist ? Ich dachte bisher immer an Falten, Doppelkinn, Winkearm, Unflexibilität, Sätze wie „früher, da hatten wir….“. Nun denn, ich wurde vorgestern mittels einer schnöden Postkarte sehr deutlich daran erinnert, dass ich Ü50 bin.

Irgendwie hat sich ja alles geändert. In den heutigen Zeiten selbst an einem klassischen Touri Stand eine stinknormale Postkarte zu finden, ist nahezu unmöglich. Gibt’s einfach nicht mehr, oder vielleicht einfach nur nicht mehr so oft in Zeiten von Instagramm, Tic Toc und WhatsApp. Als ich dann endlich an einem schon etwas verstaubten Drehständer Postkarten gefunden und auch noch das dazugehörige Klebeobjekt - eine Briefmarke- erstanden hatte, hieß es diese wohlgemerkt handgeschiebene Pappkarte einem Briefkasten zuzuführen. Hier wurde es nun richtig schwierig. Ich dachte in meiner Naivität noch, einfach im Hotel (es handelte sich immerhin um ein hochwertiges Hotel in Balis Zentrum und keine Bambushütte am Strand) an der Rezeption abgeben, wie in den guten alten Zeiten eben. Das wurde leider nix. Die diensttuende Rezeptionistin teilte mir mit, dass sie so was nicht haben. Was eigentlich nicht haben? Einen Postkasten ? Müssen sie auch nicht, bitte nur für die ordnungsgemäße Abgabe oder besser Aufgabe sorgen. Ging nicht. Sie googelte … !?! Ich solle doch zur Post fahren, ca 15 km entfernt. Oh neeee, bei 95% Luftfeuchtigkeit, war mir das echt zu viel.

Also hab ich gedacht, Tagesprogramm normal absolvieren, irgendwo wird doch wohl ein Briefkasten stehen. Tja, falsch gedacht ! Am Abend hatte ich immer noch nix gesehen. Seminyak, der Stadtteil im Süden Balis, wo ich abgestiegen war, hat unzählige kleine schicke Geschäfte. Also flugs in so ein Geschäft hinein und die junge dynamische Verkäuferin nach einem Briefkasten befragen. Also alles auf Englisch:

Ich: Entschuldigung, wo ist denn bitte der nächste Briefkasten?

Sie: Briefkasten ? Wir haben hier nur Tüten, keine Kästen ! Wofür brauchen Sie den Kasten denn?

Ich: Für eine Postkarte.

Sie: Eine Postkarte? Was ist dass denn?

Ich: Na eine Postkarte- und zeigte ihr meine kunstvoll handgeschriebene Ansichtspostkarte.

Sie: Oh sorryyyy Maaam, so etwas habe ich noch nie gesehen ! Was kann man damit machen ?

Ok, damit war die Konversation beendet. Ich gab es auf, nach einem Briefkasten zu suchen und realisierte, dass ich zur Gattung der humanuiden Dinosaurier gehöre. Quasi ein blond gefärbter T- Rex !

Ich wollte die Karte mit nach Hause nehmen, in einen Briefumschlag stecken und dann per Deutscher Post ordentlich frankiert verschicken. Dazu musste es nicht kommen. Auf dem internationalen Flughafen von Bali entdeckte ich einen Hölzernen Kasten mit einem Posthorn drauf, einem Einwurfschlitz und den handgeschnitzen Worten POSTBOX. Darin habe ich feierlich die Postkarte versenkt und hoffe nun inständig, dass es sich bei dem Kasten nicht um ein museales Austellungsstück handelte.

Ich bin nun in Quatar. In Doha, oder besser dessen Flughafen, bin ich schon so oft umgestiegen, dass ich dachte, ich sollte die Stadt auch endlich mal besichtigen. Nachdem ich mich etwas belesen hatte, war ich mir sicher, hier einiges zu entdecken. Und bis jetzt wurde ich nicht enttäuscht. Die Einreise ging ganz schnell, man braucht ein Visum, was allerdings umsonst direkt an der Passkontrolle in den Pass eingeklebt wird. Aus dem klimatisierten Flughafen ausgetreten trifft einen fast der Schlag, Tagestemperatur wüstentrockene 43 Grad ! Also flugs in ein klimatisiertes Taxi gestiegen, denn Taxifahren ist hier extrem preiswert, der Quatari sitzt ja auf der Quelle. Am Tage sieht man keine Fußgänger und falls doch, handelt es sich um Touristen, aber mehr als 1000 m kann man bei den Temperaturen nicht draußen laufen ohne klatschnaß zu sein. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Es ist extrem sauber und das soziale Leben findet am Abend statt, wenn es dann endlich angenehme 34 Grad warm ist. Man sitzt draußen und selbst die Straßenkaffees sind klimatisiert. Ich wohne direkt gegenüber des berühmten Souq Waqif und dem Gold Souq. Am Abend ist hier viel los. Unmengen  von Restaurants und Cafès haben geöffnet, alle sitzen draußen und auch die Frauen genießen ihre Wasserpfeiffe. Ich finde es herrlich.

Heute ging es als kulturellen Einstieg zunächst zum Museum für islamische Kunst und ich kann nur sagen WOW ! Auf einer Halbinsel exponiert, etwas erhöht gebaut und im Inneren architektonisch angelehnt an das Guggenheim in New York war ich immens beeindruckt. So tolle Exponate in einfach atemberaubenden Räumen hab ich lange nicht gesehen.

Danach ging es in die Villagio Mall, einem der Stadt Venedig nachempfundenen Einkaufszentrum mit Kanale Grande und Gondeln ! Es ist hier alles irgendwie irre. Seht einfach selbst und laßt mich weiter berichten.


 
 
 

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"Wenn einer eine Reise tut ..." ich berichte hier von meinen Reisen rund um die Welt. Fühl Dich herzlich eingeladen und erlebe mit mir, was ich da draußen in der Welt erlebe.

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