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Wadi Shab, 26.Februar 2023

  • Autorenbild: ulibrosch
    ulibrosch
  • 27. Feb. 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Puhhh, ich bin ko, aber glücklich! Heute ging’s gen Süden zum Wadi Shab. Das ist ein tief eingeschnittener Canyon mit Wasserlöchern, vornehmer "Pools" genannt, in denen man schwimmen kann. Die Fahrt hat knapp 2,5 Stunden gedauert, da man, um auf die Hauptstraße zu kommen, durch ein eingetrocknetes Wadi offroad fahren muss- das dauert und ist staubig. Das glänzende Batmobil ist schon ganz dreckig. Hier sind die Einheimischen per Gesetz verpflichtet, immer mit sauberen Autos rumzufahren, dh. mind. 1x/Woche Autowäsche ! Und wirklich, man sieht keine dreckigen Autos hier. Überhaupt sieht man keinen Müll oder Plastik rumliegen, ganz im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, in denen ich schon war. Das ist sehr angenehm und wenn man offroad an die Küste fahrt und am einsamen Strand hält, ist auch da kein Müll.

Am Wadi angekommen, war ich erst einmal irritiert, denn der Zugang beginnt unter der Autobahnbrücke… Dort wird man vom Fährmann in einem kleinen Kahn für einen geringen Obolus über den Fluß geschippert und dann geht die Wanderung los. Zunächst einfach geradeaus unter Palmen und an kleinen Farmen entlang. Och, dachte ich, dass ist ja ein gemütlicher Spaziergang. Das sollte sich schnell ändern, denn der weitere Weg führte dann bergauf und ab und hauptsächlich über riesige Gesteinsblöcke, an denen Pfeile aufgemalt waren, damit man sich nicht verklettert. Die Sonne stand hoch und es war heiß. Aber dafür wird man mit einer spektakulären Sicht auf hohe schroffe rötliche Felswände mit kleinen Höhlen belohnt. Dagegen hebt sich der wunderschön blaue Himmel ab. Nach ca. 45 Minuten( gefühlt wie 2 Stunden), durchgeschwitzt und feuerrot im Gesicht, war der erste Pool erreicht. Türkis-grünes glasklares Wasser lockt zum sofortigen Reinspringen. Ich bilde mir ein, es hat gezischt, als ich untergetaucht bin. Und dann geht es los! Schwimmend wird sich fortbewegt. Zwischendrin kann man immer mal stehen und ausruhen. Es ist einfach nur spektakulär, erfrischendes Wasser in dieser engen sehr hohen felsigen Schlucht. Ab und an muss man wieder raus aus dem Wasser und ein bisschen auf den glitschigen Felsen rumklettern, um weiter zu kommen. Ich wußte immer, das mein dicker gut gepolsterter Popo für irgendwas gut sein muss - und heute hat sich das gezeigt. Er eignet sich hervorragend, um diese rutschigen, mit Algen bewachsenen Steine runterzurutschen. Was ein Spaß! Wenn man dann das Ende der Schlucht erreicht hat, meint man, es gehe nicht mehr weiter. Ganz hinten in der Ecke öffnet sich ein wirklich schmaler Spalt. Schwimmend erreiche ich die Enge. Ich kann nicht mehr stehen und stecke meinen Kopf hinein. Hinten scheint Licht ! Quer schwimmend, das Wasser bis grad unterhalb der Nasenlöcher schwimme ich durch den ca 10 m langen Riß im Fels und erreiche eine kleine Grotte mit Wasserfall. Durch Öffnungen im Fels scheint die Sonne. Einfach nur spektakulär. Natürlich hab ich das mit dem schmalen Durchgang vorher irgendwo gelesen, so waghalsig bin ich nun wirklich nicht, als dass ich da einfach in super schmale dunkel Felsritzen wie ein Höhlenforscher schwimme. Langsam schwimmend ging es dann wieder zurück zum Ausgangspunkt. Jetzt stand die Sonne schon deutlich tiefer und das Licht und die Schattenformationen der Felsen zeigten eine ganz andere Seite des Canyons. Obwohl ich ja nicht so kletteraffin bin, hat es mir sehr gut gefallen und das Schwimmen in so einer Umgebung war einfach surreal.

Es war auch sehr amüsant die anderen Leute zu beobachten. Viele Omanis waren auch hier. Die Frauen natürlich alle in einer Art Burkini, zumindest aber mit langen Hosen, Bluse und Kopftuch. Ich hatte mich auch der Landessitte in Teilen angepasst und war mit Leggings und UV Shirt im Wasser. Ansonsten kann man die Nationalität der Besucher an deren Kleidung gut ausmachen. Der Deutsche schwimmt in teuren Trekkingsandalen und mit superschnell trocknender Outdoorkleidung mit Wüstenhut auf dem Kopf. Die Italiener machen sich gar keinen Kopf ob hiesiger Landessitten. Die Männer gehen in superknappen Speedobadehosen wie Mitte der 80 er ins Wasser- zu viel Information für meinen Geschmack ! Die russischen Touristinnen erkennt man an den aufgespritzten Lippen, die brauchen also schon mal keine Schwimmweste. Die mussten dann ewig diskutieren, wo sie während des Schwimmens Ihre Louis Vuitton Täschen und ihre Chanel Sandalen lassen. Es hat also nochmal viel Spaß gemacht, beim Picknicken nach dem Schwimmen, die anderen Touris zu beobachten und innerlich ein bisschen abzulästern.

Morgen geht es in die Wüste in ein Camp inmitten der Sanddünen. Natürlich werde ich auch darüber berichten !

 
 
 

1 Comment

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mr.glue
Feb 28, 2023

tolle Fotos!!!

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Hallo, danke fürs  vorbeischauen

"Wenn einer eine Reise tut ..." ich berichte hier von meinen Reisen rund um die Welt. Fühl Dich herzlich eingeladen und erlebe mit mir, was ich da draußen in der Welt erlebe.

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