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Über Land, 04.Juni2024

  • Autorenbild: ulibrosch
    ulibrosch
  • 4. Juni 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Heute habe ich frei ! Frei heißt hier in meinem Fall nicht Tauchen. Gestern habe ich morgens zwei Tauchgänge gemacht und dann noch einen Nachttauchgang. Letzterer hatte sich ziemlich verspätet, da wir erst mal nicht ins Wasser konnten, weil die Strömung so stark war. Nach einer gefühlten Ewigkeit auf dem Boot ging’s dann los, wobei ich ehrlich sagen muss, dass die Bedingungen dann auch nicht besser waren, denn ich fühlte mich wie in einer Waschmaschine. Eigentlich  finde ich das normalerweise nicht so schlimm, aber im Dunkeln (nicht mal der Mond war da) im Wasser und mit der schweren Kameraausrüstung wird das zu einer ziemlichen Herausforderung. Am Besten man orientiert sich an der Wasser-Lage der nachtaktiven Fische - es macht sich gut so in der Strömung zu liegen wie sie. Wenn es dann aber noch permanent hoch und runter strömt, wird es wirklich anstrengend. Nun denn, ich bin mit einem Guide allein getaucht, da die anderen Taucher auf dem Nachtboot mehr oder weniger Anfänger waren und zum teil Kurs  absolvieren mussten. Es gab viel zu sehen, denn oft kommen die spannenden Unterwasserkandidaten erst bei Dunkelheit aus ihren Verstecken gekrochen oder geschwommen. Deswegen mag ich Nachttauchen auch so sehr, denn es ist immer für eine Überraschung gut. Nach 60 Minuten waren wir fertig und ich auch völlig ko nach der anstrengenden "Strömungsfahrt".

Angekommen an der Tauchbasis gab es angewärmte Handtücher für uns frierende Wasserratten. Was ein großartiger Service ! Direkt zur Tauchbasis gehört ein Hotel am Beach und Restaurant, wo es am Abend immer Live Musik gibt und natürlich lecker Abendbrot. Ein toller Ausklang eines aufregenden Tauchtages.

Heute war ein Ausflug geplant. Es gibt hier auf der kleinen Insel so einiges zu entdecken und es ist spannend einfach die Gegend zu erkunden. Wie in ganz vielen asiatischen Ländern wollen alle ihr Haus direkt an der Straße haben. Dahinter ist es grün und üppig, aber nein, es muss möglichst nah am Verkehrslärm sein. Wenn man fragt, warum das so ist, lautet die Antwort: wegen der bösen Geister. Die mögen nämlich gar keinen Lärm und bleiben dann von den an lärmender Straße stehenden Wohnhäusern fern. Ich frage mich jetzt natürlich, was denn mit den guten Geistern ist? Ob die wohl Lärm mögen? Irgendwie konnte oder wollte mir das niemand beantworten. Es gab heute mehrere Tempel zu besichtigen. Einer davon in einer riesigen Höhle. Man muss trotzdem man lange Hosen trägt einen Sarong (langes Tuch) ausleihen, der nicht einfach so um die Taille gewickelt wird. Die sachkundige Sarongverleiherin am hiesigen Eingangskiosk wickelt einen rigoros ein und dann wird man mit einem breiten Stoffgürtel festgezurrt. Das hatte in meinem Fall zur Folge, dass ich mich nur noch wie eine Geisha in Trippelschritten fortbewegen konnte. Der Eingang zum Höhlentempel liegt am Ende einer steilen Treppe gen Himmel mit nicht DIN genormten riesigen Stufen, die ich nun, ob meiner Einschnürung nur seitwärts und mit großer Mühe erklimmen konnte. Oben angekommen, war ich fix und fertig, denn es war sehr sehr heiß und die extrem hohe Luftfeuchtigkeit trägt auch nicht zur besseren Belüftung einer Wickelgeisha bei. Der Höhleneingang ist ein winziges Loch, durch welches ein Mitteleuropäer nur auf dem Po sitzend und zusammengeklappt rutschen kann. Gott sei Dank passten auch die Einheimischen nicht viel besser da durch, so dass der Fels schon von tausenden Popos glattgeschliffen war, was den Eintritt— besser Einrutsch wesentlich erleichterte. Drinnen musste man noch einige Meter weiter rutschen bevor man sich wieder in Gänze aufrichten konnte. Ich hatte eigentlich gehofft, dass es drinnen so richtig schön höhlenhaft kühl sein würde. Leider nicht. Es war eher wie in einer Ayurvedischen Dampfsauna, dunkel, feucht und die Luft von tausenden Räucherstäbchen geschwängert. Dafür stand ich jetzt in einer riesigen Höhle mit einem großen und mehreren kleinen Tempeln und jeder Menge Fledermäusen. Es gab gerade einen Gottesdienst und so wurde der Raum vom melodischen Singsang und Glöckchengebimmel erfüllt. Ziemlich beeindruckend war das. Draußen wieder angekommen (der Ausgang war zum Glück eine normale Tür ohne Poporutsche) stand man in üppigem Grün und frischer Luft - herrlich.

Die nächsten Ziele waren dann Diamond Beach und Thousand Islands. Zwei wirklich spektakuläre Aussichtspunkte im Süden der Insel mit glasklarem türkisblauem Wasser und bizarren Felsformationen. Es ist so wunderschön hier ! Natürlich werde ich weiter berichten.


 
 
 

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